Arbeitswelt
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Die Arbeitgeber setzen die Massenarbeitslosigkeit rigeros als Druckmittel im Lohnkampf ein und sie
nutzen diese Situation, um Dauerarbeitsplätze in ungesicherte und prekäre Beschäftigungsverhältnisse
umzuwandeln. Innerbetriebliche freiwillige Leistungen wie Fahrtkosen-oder Essesgeldzuschuß werden
eingespart, Kantinen geschlossen, verbilligte Werkswohnungen aufgelöst usw. Betriebliche
Umstrukturierungen werden zu einer Neudefintion der Tätigkeit genutzt und führen in der Regel zu
Lohnabsenkungen, gleichzeitig wird aber die Arbeitsintensität und Arbeitshetze gesteigert und eine
hohe Anzahl von Überstunden sind keine Seltenheit. Selbst bei Beschäftigten kommt es zu finanziellen
Engpässen und Verschuldung.Leiharbeit und Minijobs drängen in die Arbeitswelt. Die prekär
Beschäftigten wollen rein in Normal-arbeitsverhältnisse und versuchen, sich wohlzuverhalten.
Sie nehmen meist widerspruchslos den Ausschluß von tarifvertraglichen Gratifikationen
(z.B. Urlaubs-und Weihnachtsgeld) hin.Die Stammbelegschaften versuchen wiederum, sich von den
"Reindrängenden" negativ abzugrenzen.Die Gesamtbelegschaft befindet sich in einem
entsolidarisierenden Konkurrenzverhältnis, immer weniger wehren sich gegen diese Situation.
Im Kern der Arbeitehmerschaft ist eine weitverbreitete latente Verunsicherung anzutreffen, die mit
unkooperativen Orientierungen und Einzelkämpfertum einhergeht. Die Angst vor dem Verlust des
Arbeitsplatzes wirkt sich auch auf das Gesundheitsverhalten aus. Bei Zunahme der Arbeitslosenzahlen
geht der betriebliche Krankenstand zurück. Der notwendige Gang zum Arzt wird unterlassen, die Zahl
der Kuranträgegeht zurück, die Verweildauer in den Krankennhäusern sinkt, der Anteil der über
50jährigen Arbeitnehmern in den Krankenhäusern sinkt, leichte Arbeitsunfälle werden nicht
gemeldet. Die Arbeitnehmer drängen aus Sorge um den Arbeitsplatz an ihren Arbeitsplatz.Besonders
betroffen von dem Verdrängungswettbewerb sind Unqualifizierte, die einen großen Anteil der
Erwerbslosen stellen. Andererseits wird nicht gennügend qualifiziert, Ausbildungsplätze fehlen.
Besonders Hauptschüler haben kaum eine Chance auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.
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