2. Teil Arbeitslosigkeit: Das Kapital ist das Problem
Zurück
Die Produktivität selbst sei das Problem. Sie führt zu einem tendenziellen Fall der Profitraten.
1) Produktivität: Die neuen Techniken führen zu einer sinkenden Nachfrage nach Arbeitskraft. Auch das
Arbeitsvolumen würde sinken. Diese technische Revolution würde eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung
ermöglichen. Aber diese würde die Profite schmälern, deshalb ist das Kapital dagegen. Die
Eigentumsverhältnisse verursachen die Arbeitslosigkeit, nicht die Technik. "Freigesetzt zu werden von
anstrengender Arbeit, ist ein gewaltiger Fortschritt. Aber in der Hand von Privateigentümern wird die
Freisetzung von notwendiger Arbeit zum Mittel, den Konkurrenten zu ruinieren, die Existenzunsicherheit
von LohnarbeiterInnen zu vergrößern und ihre Lebensbedingungen zu verschlechtern." Die steigende
Produktivität ist die Ursache für tendenziell fallende Profitraten. Die Kapitalverwertung
verschlechtert sich langsam. Die Lohnarbeiter erhalten nicht den Wert ihrer Arbeit, sondern ggf. die
Lebenshaltungskosten. "Immer weniger ArbeiterInnen müssen die Werte erzeugen, von denen alles Andere
lebt."
2) Folgen zu niedriger Profitraten: "Der Fall der Profitraten macht Arbeitskräfte und Kapital
arbeitslos...Eine Lawine von überschüssigen Geldern rollt täglich auf die Konten der Finanzinstitute
zu." Dieses überschüssige Kapital findet sich im Luxus der Oberschicht wieder, das überschüssige Geld
bläst den Ballon der Aktienkurse auf, Immobilien werden gekauft etc. "Das überschüssige Kapital
überflutet wie Hochwasser alle Äußerungen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens. Es flutet in
staatliche Betriebe und reißt sie über Privatisierungen an sich, es dringt in Sozialwohnungen ein, in
Schwimmbäder, in Krankenhäuser, Sportvereine und Schulen und setzt sich in ihnen mehr und mehr fest.
Es überschwemmt die Deiche der gesetzlichen Altersvorsorge und der gesetzlichen Krankenversicherung
usw. Die ganze Gesellschaft ist von der Flutkatastrophe des Kapitals bedroht. Und die Kapitalmassen,
die Deutschland nicht mehr profitabel fassen kann, ergießen sich in immer höherem Tempo ins
Ausland." Das überschüssige Kapital wird zunehmend spekulativ angelegt. "Die Aktienskultur ist
eine Kultur der Faulheit...Der Clevere lebt, ohne zu arbeiten...Der Traum, ohne Arbeit leben zu
können, ist für die Kapitalrentner Wirklichkeit geworden...Die Arbeitslosigkeit der Reichen nimmt
im rasanten Tempo zu. Sie sind stolz darauf, nicht etwa depressiv." Der Mangel an der Geld bei den
Arbeitslosen und der Überfluß des Kapitals sind zwei Seiten einer Medaille, der Medaille der
Kapitalverwertung.
3) Krisen: "Der Zwang der Konkurrenz muss unweigerlich zu einem Punkt führen, an
dem die Produktion und die Produktionskapazitäten weit über die im Verhältnis dazu begrenzten
Absatzmärkte hinausgetrieben sind." Es wird über die zahlungsfähige Nachfrage hinausproduziert,
das führt zu Krisen.
Zurück