Spaltung der Gesellschaft
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Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. So waren laut 1. Armuts-und
Reichtumsbericht der Bundesregierung 1998 im früheren Bundesgebiet rd. 42% des Privatvermögens
im Besitz dervermögendsten 10% der Haushalte, während den unteren 50% der Haushaltenur 4,5% des
Vermögens gehörten. Das oberste Zehntel besaß im Durchschnitt ein Vermögen von rd. 1,1 Mio.DM.
Für die untere Hälfte ergab sich dagegen ein durchschnittliches Vermögen von 22 000 DM.
In den neuen Ländern war die Ungleichheit der Vermögensverteilung noch größer. Die reichsten 10% der
Haushalte besaßen im Durchschnitt rd. 422 000 DM unddamit etwa 48% des gesamten Vermögens. Die untere
Hälfte der Haushalte verfügte dagegen ebenso wie im früheren Bundesgebiet lediglich über 4,5% des
gesamten Vermögens. 1995 gab es in Deutschland rund 13 000 Einkommensmillionäre, ihr mittleres
Einkommen lag bei knapp 3 Mio. DM.Heute gibt es in Deutschland 1,5 Mio. Vermögensmillionäre, d.h.
Privat-haushalte mit einem Nettoprivatvermögen ab eier Million DM. Erbschaften vergrößern die
sozialen Gegensätze in der Gesellschaft. Personen mit höheren sozialen Personen erben auch öfter.
Rund 8% der Erbschaften betrug mindestens 500 000 DM, wogegen ein Sechstel nicht eimal 5000 DM
ausmachte. 10% aller Haushalte haben Immobilien geerbt. Vom Produktivvermögen waren 1995
schätzungsweise 1,3 Billionen DM privates Betriebsvermögen, daß statistisch nicht im Privatvermögen
erfaßt ist. Im oberen Zehntel nahmen die Vermögenszuwächse zu, unten ab. Vermögen hängt eng mit
dem Einkommen zusammen. Die Ungleichmäßigkeit der Vermögensverteilungberuht zu einem erheblichen
Teil auf der Ungleichmäßigkeit der Einkommensverteilung. Die Ungleichheit der Einkommen aus
Erwerbstätigkeit ist inWestdeutschland von 1973 bis 1998 tendenziell gestiegen. Zusammenfassend
wird im Bericht festgestellt, daß sich die Ungleichheit der Einkommen langfristig verstärkt hat.
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